"Hooligans"

11. August 2019

Der Song mit Weitengarantie

Eine Kooperation von ÖOC mit Ö3 machte es möglich: Lukas Weißhaidinger war am Sonntag gemeinsam mit Karateka Bettina Plank zu Gast im Hitradio Ö3 bei "Walek wandert". Hauptthema: die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio. Gewandert wurde in Neumarkt am Mühlkreis. Lukas Weißhaidinger über...

... die Spiele in Tokio: "Das ist für mich mein ultimatives Ziel. Dort über 70 Meter zu werfen und eine Medaille zu holen. Ich kenne aus Athleten-Kreisen niemanden, der sich nicht auf Tokio freut. Es werden für uns Sportlerinnen/Sportler perfekte Spiele werden. Da bin ich mir sicher!"

... die Olympia-Goldprämie: "Für einen Olympiasieg würde ich vom Österreichischen Leichtathletik-Verband 205.000 Euro bekommen. D.h. einen Tausender für jede Nation, die ich schlage. Als Sommersportler wie ich bist du ohnehin nicht von einem Geldregen gesegnet. Ich bin Diskuswerfer aus Leidenschaft. Da ist so eine Prämie ein besonderer Anreiz. Da quälst du dich im Training vielleicht noch um 1, 2 Prozent mehr... Prozente, die du sonst vielleicht nicht finden würdest."

... sein persönliches Erfolgsgeheimnis: "Gemeinsam mit meinem Trainer Gregor Högler haben wir ein Krafttrainingsgerät nach eigenen Plänen gebaut. Aus Stahl. Mit einer Laufschiene und einem Laufschlitten, der den Diskus simuliert. Das KTG, wie wir es nennen, hat 3 Vorteile: 1. Ich kann speziel die Muskelgruppen trainieren, die ich fürs Werfen benötige. 2. Du kannst innerhalb einer Stunde bis zu 300 Würfe simulieren, im Freien, am Wurffeld, würde ich dafür einen ganzen Tag brauchen. 3. Durch das Hin- und Herbewegen kräftigst du automatisch auch die Sehnen, wirst weniger verletzungsanfällig. Wir zeigen das Gerät nicht her. Ob andere ein ähnliches Gerät haben, wissen wir nicht. Darüber spricht man nicht!"

... Krafttraining: "Ich rede nicht gerne über genaue Lasten. Aber beim Bankdrücken sind's schon Lasten über 200 kg, bei Kniebeugen + 280. An einem Tag bewege ich schon über eine Tonne, wenn's richtig zur Sache geht."

... seine körperlichen Voraussetzungen (1,96 m/148 kg): "Es war schnell klar, dass ich kein Marathonläufer oder Sprinter werde, dass ich bei den Wurfdisziplinen besser aufgehoben bin."

... die Anfänge als Diskuswerfer: "Ohne Sicherheitsnetz wäre mein erster Wurf in der Windschube des Autos meines Trainers gelandet. Ich konnte mit dem Diskus anfangs gar nicht so viel anfangen, hab' mich beim Diskuswerfen sicherer gefühlt."

... seinen aktuellen Lieblingssong: "Hooligans von Pizzera/Jaus. Mit diesem Song habe ich heuer in Berlin ein Hallenmeeting gewonnen. Wurscht wie hoch die Wand ist, wir rennan nebeneinand - so wie Hooligans!"

... finanzielle Absicherung: "Ich bin Heeressportler, werde von der Sporthilfe, vom ÖOC gefördert - habe zusätzlich eine Reihe vonSponsoren. Aber ich zahle noch einen Kredit zurück, den ich aufgenommen musste, um mir in Wien eine Wohnung nehmen zu könnnen. Es war klar, dass ich mit Gregor Högler nur in der Südstadt trainieren kann."

... familiiäre Essensgewohnheiten: "Bei uns daheim kommen am Sonntag Schnitzel und Erdäpfelpüree auf den Tisch. Die ganze Familie versammelt sich, inklusive Onkeln, Tanten. Wer ein zweites Schnitzel will, der muss schnell sein. Ich habe schnell gelernt, war immer unter den Gewinnern."

... den "Lucky Luki-Fanklub": "Da ist fast ganz Taufkirchen dabei, alle Leute, die mir wichtig sind: Meine Eltern, Geschwister, Freundin Hanna, Onkeln, Tanten bis hin zum Bürgermeister. In Berlin letztes Jahr bei der EM waren alle mit dabei. Da musst dann eine Medaille holen. Meine Mutter schaut zwar bei jedem meiner Würfe vor Nervosität weg. Aber mir taugt's, wenn sie dann alle vor Freude weinen, sich in den Armen liegen. Das war einfach schööön."