Ein Treffen mit alten Bekannten

07. Juni 2024

Die wichtigsten Zahlen und Fakten zum EM-Diskus-Finale in Rom (Freitag, 21 Uhr) - mit Lukas Weißhaidinger

Am Freitag, dem 1. Wettkampftag der Leichtathletik-Europameisterschaft im Olympiastadion von  Rom, steht ab 21 Uhr das Diskus-Finale der Männer auf dem Programm. Es ist die zweite von insgesamt 49 Medaillen-Entscheidungen (nach dem 20-km-Gehen der Frauen). Für ÖLV-Rekordhalter Lukas Weißhaidinger ist es beim dritten EM-Antreten auch der dritte Finaleinzug. 2018 in Berlin durfte er Bronze in Empfang nehmen (hinter Andrius Gudzius/LTU und Daniel Stahl/SWE), 2022 in München wurde er Neunter und fehlten am Ende 30 Zentimeter auf die Top-8, um noch drei Versuche ausführen zu dürfen. Ein 8. Platz (gleichbedeutend mit insgesamt sechs Versuchen) ist auch das Minimalziel des 32-jährigen Oberösterreichers für das EM-Finale in Rom.

Die wichtigsten Zahlen und Fakten zum Diskuswurf-Finale der Männer:

- Einzig Weltrekordler Mykolas Alekna (LTU/74,35) übertraf mit 67,50 die geforderte Direkt-Qualifikationsweite von 66,00 Metern. Den zweitplatzierten Ex-Weltmeister Kristjan Ceh distanzierte der 21-jährige Litauer um satte 1,86 m.

- Alle drei Medaillengewinner von München 2022 (Gold: Alekna, Silber: Ceh, Bronze: Okoye) sind auch in Rom im Finale der Top-12 vertreten. Nur drei Finalisten von München fehlen im Endkampf von Rom: Tokio-Silbermedaillengewinner Simon Pettersson (SWE) ist ebenso nicht dabei wie der Rumäne Alin Firfirica sowie Gudni Valur Gudnason (ISL). Alle sechs europäischen WM-Finalisten von Budapest 2023 stehen auch diesmal im EM-Finale.

- Die "großen Sechs" (Alekna, Ceh, Gudzius, Okoye, Stahl, Weißhaidinger" bringen es gemeinsam auf sieben Titel (1 x Olympia, 4 x WM, 2 x EM) und 17 Medaillen.

- Das Durchschnittsalter des Finalfeldes beträgt 27,8 Jahre. Ältester Athlet ist der Zypriote Apostolos Parellis mit 38 Jahren, jüngster der Deutsche Mika Sosna (20). Lukas, 32, ist der viertälteste Athlet im Finale.

- Für den Finaleinzug in Rom war eine Weite von 62,07 m erforderlich, das ist gegenüber München 2022 eine Steigerung von 27 Zentimetern. Zum Vergleich: Bei der WM 2023 in Budapest lag der Cut bei 63,72 m.

- Lukas Weißhaidinger hat - wie zuletzt in Oslo und Stockholm - in der Qualifikation mit dem blauen Diskus (Produktname: Space Traveller vom dänischen Diskus-Hersteller Denfi) geworfen. Im Finale nimmt er vermutlich seinen schwarzen Lieblingsdiskus (Hyper Super Spin). Der ÖLV-Rekordhalter hat im Finale die Startnummer 9.

- "Ich werde definitiv angreifen und freue mich aufs Finale. In Rom war ich 2022 Zweiter in der Diamond-League. Das Stadion gefällt mir. Ich fühle mich gut, meine Chancen auf eine Medaille sind intakt", glaubt der EM-Dritte von 2018. "Dafür werde ich vermutlich 69 m werfen müssen", schätzt er. Fünfmal in seiner Karriere hat er bislang über 69 m geworfen (einmal davon über 70 m, exakt: 70,68 m), 19 Mal über 68 m. Stolze 74 Mal übertraf er auf internationaler Bühne die 66-m-Marke, die Direkt-Qualifikationsweite von Freitagvormittag.  In Rom, in der EM-Qualifikation, schaffte es freilich nur Mykolas Alekna. Lukas Weißhaidinger blieb mehr als 3 Meter zurück, qualifizierte sich dennoch souverän (als Vierter) für das Finale.

- Das sportlich-medizinische ÖLV-Betreuerteam für Weißhaidinger umfasst insgesamt fünf Personen: Coach und ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler, Teamarzt Richard Högler, Assistenztrainer Benjamin Rauscher, Physiotherapeut Frederik Siemes und Sportmasseurin Patricia Hana.

- Knapp 20 Fans vom Lukas-Weißhaidinger-Fanclub sind in der ewigen Stadt mit dabei, darunter Bruder Franz und Freundin Hanna.

- Wie die aktuelle Nummer 6 der Weltrangliste die letzten Stunden vor dem Finale verbringt? "Ich werde nach dem Eisbad reichlich Mittagessen, mich dann kurz hinlegen. Spätestens um 16 Uhr fahre ich meinen Kreislauf wieder hoch. Um 17 Uhr geht's mit dem Shuttlebus zurück ins Stadion. Mit dem Aufwärmen beginnt Lukas um 18h45. In den Callroom geht's um 20 Uhr. Um 20:30 werden die zwölf Finalisten ins Stadion geleitet. Unmittelbar vor dem Finale wird sich der Olympiadritte von Tokio zweimal einwerfen. Dann heißt sein Motto: "Volle Attacke. Ich traue mich vorauszusagen, dass ich nicht 6 gültige Versuche haben werde." Mindestziel: "Den 9. Rang von München zu toppen und sechs Versuche zu haben."