Griff nach 6. Titelgewinn

Eigentlich hat das Training Priorität, die unmittelbare Wettkampfvorbereitung auf die Olympischen Spiele in Tokio. Samstag, bei den Österreichischen Leichtathletik-Staatsmeisterschaften in Graz-Eggenberg, darf Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger nicht fehlen. "Staatsmeisterschaften sind für mich Ehrensache, der 6. Titel sollte nur Formsache sein", meint der 29-jährige Oberösterreicher. Ein Blick auf die Nennliste genügt: Sein laut Papierform härtester der insgesamt neun Konkurrenten, der um 9 Jahre jüngere Will Dibo, hält bei einer Bestleistung von 53,69 m,  d.h. ihn trennen mehr als 18 Meter vom WM- und Weltranglisten-Dritten.

Der neue ÖLV-Rekord (69,04 m, aufgestellt in Eisenstadt) ist 14 Tage her und kein Thema mehr. Seit damals hat Coach Gregor Högler das Training für Schützling Lukas Weißhaidinger nochmals richtig angezogen. Um die optimale Olympia-Form für Tokio erreichen zu können, wurden zwei harte Trainingswochen eingeschoben. Trainiert wurde ein Mix aus Spezial-, Kraft- und Wurftraining. Bis zu 10 Stunden täglich. "Es war richtig anstrengend, aber ich weiß ja, warum ich das machen muss. Es geht um die letzten paar Prozent für Tokio, die entscheidenden Zentimeter, die den Unterschied ausmachen sollen", erklärt der fünffache Staatsmeister. Auch wenn er aus dem Training heraus wirft, wird der 6. Titel nur Formsache sein.

Ausblick: Am 1. und 4. Juli stehen in Oslo und Stockholm zwei Diamond-League-Meetings auf dem Programm. Weißhaidinger: "Auch in Skandinavien werde ich noch ziemlich müde vom harten Training sein. Aber die Hochform soll erst Ende Juli wiederkommen, bei Olympia, idealerweise mit einem weiteren ÖLV-Rekord!"