Höhenflug geht weiter

31. Mai 2019

"So stark wie noch nie und trotzdem Luft nach oben!"

Lukas Weißhaidinger darf schon Ende Mai fürs Diamond-League-Finale am 6. September in Brüssel planen. Mit 13 Punkten nach zwei Wettkämpfen ist dem ÖLV-Diskus-Rekordhalter ein Startplatz unter den besten Acht nicht mehr zu nehmen. "Ein Novum. Das hätte ich nicht für möglich gehalten", strahlt Coach Gregor Högler nach dem 3. Rang seines Schützlings in Stockholm. "Luki präsentiert sich so stark wie noch nie - aber er hat trotzdem noch Luft nach oben. Stockholm war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung!"

Die Latte lag hoch, nach dem Super-Jahr 2018 - mit EM-Medaille, Diamond-League-Finalplatz und 3 österreichischen Rekorden. "Stillstand ist Rückschritt", lautete das Motto der sieben-monatigen Saisonvorbereitung. Und das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen. 3 Meetings, 3 x klar über 66 m geworfen, bei zwei Antreten in der Diamond-League zwei Mal unter den Top-3 gelandet. Und obendrein ist der Final-Startplatz für Brüssel fix. Kein Wunder, dass Lukas Weißhaidinger und Gregor Högler am Tag nach dem Meeting in Stockholm eine mehr als zufriedene Zwischenbilanz zogen.

Wie geht's Dir am Tag nach Deinem 2. Diamond-League-Podiumsplatz dieser Saison?
Weißhaidinger: "Es war richtig kalt gestern, wir haben ja erst um 20.56 Uhr mit dem Wettkampf begonnen. 12 Grad, 60 Prozent Luftfeuchtigkeit, dazu 26 km/h Wind... Wir haben nicht umsonst alle mit Handschuhen geworfen. Es war richtig hart. Aber jetzt geht's mir richtig gut. Ich habe keine Schmerzen, fühle mich top-fit. Vor dem Rückflug nach Wien werden wir noch einen lockeren Spaziergang durch die Stadt machen. Am Sonntag ist trainingsfrei. Ich bin rundum zufrieden."

Wie zufrieden bist Du mit Deiner Leistung bzw. der Platzierung?
Weißhaidinger: "Keine Frage, ich bin extrem happy. Der Weg stimmt, ich hab' selbst bei diesen Bedingungen meine Saisonbestleistung einmal mehr steigern können. Was will ich mehr? Rein technisch gesehen, geht's natürlich noch besser. Ich hatte in Stockholm nicht das Gefühl, den Druckpunkt beim Abwurf ganz genau gefunden zu haben. Das ist Millimeter-Arbeit... Da geht sicher mehr!"

Wie bewertest Du als Trainer den 3. Rang bzw. die Saisonbestleistung von 66,97 m?
Högler: "Technisch war die Leistung von Luki um einiges stärker als in Doha. Er hat diesmal nicht ganz so viel riskiert, d.h. nach vorne noch 5 bis 10 Zentimeter Platz gelassen um nicht zu übertreten. Jetzt geht's darum, die Grenzen noch mehr auszuloten. Wie aggressiv darf ich werfen, ohne gerade nicht zu übertreten? Luki kommt dem perfekten Wurf schrittweise näher - und auch der Abstand zu Daniel Stahl und Fedrick Dacres wird schrittweise kleiner. Ehrlich gesagt: Wenn mir einer gesagt hätte, Luki kommt 2 Mal aufs Stockerl, hat nach 2 Meetings das Finalticket in der Tasche. Das hätte ich in der Sekunde unterschrieben. Das ist echt stark!"

Die 3. Station folgt am 16. Juni in Rabat. Mit welchen Erwartungen fliegst Du nach Marokko?
Weißhaidinger: "Mein Anspruch ist, in jedem Wettkampf unter die Top-3 zu kommen. Das gilt für Rehlingen am 9. Juni genauso wie für das nächste Diamond-League-Meeting in Rabat. Und ich bin mir sicher, dass an einem perfekten Tag auch Stahl und Dacres zu schlagen sind."


Donnerstag, 30.05.2019, Diamond League, Stockholm, Diskuswerfen, Männer, Endstand:
1. Daniel Stahl/SWE 69,57 m, 2. Fedrick Dacres/JAM 68,96 m (Saisonbestleistung), 3. Lukas Weißhaidinger/AUT 66,97 (SB), 4. Ola Stunes Isene/NOR 66,65, 5. Ehsan Hadadi/IRI 65,34, 6. Christoph Harting/GER 62,88, 7. Mason Finley/USA 62,16, 8. Simon Pettersson/SWE 61,50.

Gesamt-Wertung - nach 2 von 4 Qualifikations-Meetings (die besten Acht qualifizieren sich fürs DL-Finale in Brüssel): 1. Stahl 16 Punkte, 2. Weißhaidinger 13, 3. Hadadi 10, 4. Dacres 7, 5. Harting 7.