In Schlagdistanz

Während Diskus-Rekordhalter Lukas Weißhaidinger im Flieger zurück von Stockholm nach Wien-Schwechat saß, lud der Österreichische Leichtathletikverband zum offiziellen Medientermin für die bevorstehende Leichtathletik-Europameisterschaft in Rom (07. - 12.06.). ÖLV-Sportdirektor und Erfolgscoach Gregor Högler sprach mit ORF-LA-Experte Didi Wollf über...

... die aktuelle Form von Olympia-Bronzemedaillengewinner Lukas Weißhaidinger: "Außer Weltrekordler Mykolas Alekna, der bei den bisherigen drei Diamond-League-Meetings nicht zu schlagen war, sind eigentlich alle in Schlagdistanz, selbst Olympiasieger Daniel Stahl und Weltranglisten-Leader Kristjan Ceh. Ich würde sagen: 7, 8 Athleten haben die Chance auf Silber und Bronze, dazu gehört definitiv auch Lukas. Einzig der EM-Titel scheint an Alekna vergeben."

... das Novum, dass am 1. EM-Wettkampftag sowohl die Diskus-Qualifikation als auch das Finale anstehen: "Das gab's in den letzten 30 Jahren noch nie, außer im Kugelstoßen. Und dort haben sie immer zwei Wurfkreise nebeneinander, können die Qualifikationsgruppen zeitgleich abwickeln. Bei uns im Diskus wirfst du hintereinander. Da bist du in der Qualigruppe B definitiv benachteiligt, erst recht, wenn dir nicht sofort mit dem ersten Wurf die automatische Finalqualifikation gelingt. Aber prinzipiell gilt: Je schwieriger es wird, desto besser schlägt sich Lukas. Wir haben diese Doppelbelastung schon im Training simuliert. Wir sind gerüstet."

... Medaillenchancen in Rom: "In Oslo und Stockholm haben nicht viel auf das Podest gefehlt. Also warum sollte es nicht in Rom klappen. Es fehlt nicht viel. Andererseits ist die Konkurrenz größer denn je. Die EM ist bei den Diskuswerfern fast mit einem Olympia-Finale zu vergleichen. Von den Top-Stars fehlen nur Diamond-League-Vorjahrssieger Matthew Denny (AUS) und der frühere Vize-Weltmeister Fedrick Dacres (JAM). Alekna, Stahl, Ceh, Gudzius, der Deutsche Janssen... Die Liste der Medaillenanwärter für Rom ist lang."