Kein "Black Dynamite" im Finale
IAAF bestätigte Kampfrichter-Entscheid, lehnte ÖLV-Protest ab
Eine positive Wende in der Diskus-Causa bei der LA-WM in Doha blieb erwartungsgemäß aus. Die IAAF lehnte am Sonntag offiziell den Protest der Österreicher und Schweden ab. Damit darf Lukas Weißhaidinger auch am Montag im Diskus-Finale nicht mit seinem schwarzen Wettkampf-Diskus (Modell: Black Dynamite) werfen, muss stattdessen wie schon in der Qualifikation am Samstag auf den grün-organgenen Ersatz-Diskus zurückgreifen. Das Finale der besten Zwölf - mit dem ÖLV-Rekordhalter - beginnt um 20.15 Uhr (MEZ - live in ORF Sport+).
Der Weltranglisten-Dritte über…
… die (verpatzte) Qualifikation: „Natürlich kann ich mit meiner Leistung vom Samstag nicht zufrieden sein. Fakt ist, ich tu‘ mir schwer, wenn’s darum geht, mit Halbgas zu werfen. Das muss ich nach drei schlechten Qualifikationen zur Kenntnis nehmen. Ich hatte in London Schwierigkeiten, 2017 bei der WM, letztes Jahr in Berlin und jetzt wieder. Die Aufregung um den Diskus war natürlich nicht förderlich. Das ist so, wenn sie dir beim Weg auf die Tanzfläche die Tanzpartnerin wegnehmen. Ich habe heuer jeden Wettkampf – auch alle IAAF-Diamond-League-Meetings – mit dem schwarzen, nie mit dem Ersatz-Diskus, geworfen. Das ist rein mental natürlich kein gutes Gefühl. Dir fehlt das Vertrauen zum Arbeitsgerät. Und die Kampfrichter waren auch nicht hilfreich. Die haben mich genervt, mich im Ablauf mehrmals gestört. Beim Einwerfen ist der grün-orangene Diskus noch gut geflogen. In der Qualifikation lief’s dann sub-optimal. Samstag habe ich mich noch über meine Leistung geärgert, ab jetzt heißt es, das Geschehene abhaken und volle Konzentration aufs Finale!“
…. Hitze: „Wenn die Klimaanlage im Stadion eingeschaltet war, war’s absolut o.k. Beim dritten Versuch war sie abgeschaltet. Der Wurf war mein bester, aber ich bin beim Abwurf abgerutscht…“
… Qualifikationsleistungen: „Eigentlich ist es egal, ob ich mich als Erster oder Zwölfter fürs Finale qualifiziere. Montag geht’s von vorne los. Berlin hilft mir: Da hatte ich in der Qualifikation auch Probleme, im Finale lief’s nach Wunsch. Das ist auch mein Ziel für Montag. “
… die persönlichen Erwartungen fürs WM-Finale: „Eigentlich hat sich nichts geändert. Ich muss nicht zaubern. Wenn ich meine Bestform abrufen kann, dann werde ich vorne mitmischen. Der Wunsch wäre, gleich im ersten Wurf die Konkurrenz zu schocken. Aber das wollen alle anderen auch.“
… den Ersatz-Diskus: „Fliegen tut er gut, das haben die Würfe beim Aufwärmen gezeigt. Das weiß ich auch vom Training. Entscheidend wird sein, dass die Haftung passt und mein Griff hält. Dann kann ich weit werfen. Davon bin ich felsenfest überzeugt!“