Keine Zeit für Experimente!
Montag, ab 20:30 Uhr: Diskus-Finale mit Lukas Weißhaidinger
Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger steht bei der Leichtathletik-WM in Budapest programmgemäß im Finale. Am Montag, ab 20:30 Uhr (live in ORF Sport +), steigt der Kampf um die Medaillen. Der ÖLV-Rekordhalter zählt sich im Kampf um einen Podiumsplatz zu den chancenreichen Außenseitern.
Lukas Weißhaidinger hat einmal mehr Wort gehalten, entsprechend erleichtert sieht er aus. „Ich bin stolz, wieder ins WM-Finale eingezogen zu sein – zum bereits vierten Mal. Ehrlich gesagt war ich vor der Qualifikation, vor dem ersten Wurf, schon sehr nervös. Natürlich auch, weil es letztes Jahr im Finale in Eugene (WM) nicht nach Wunsch gelaufen ist. Aber der erste Wurf ist mir richtig gut gelungen. Damit war eigentlich alles klar.“
Die Marschroute für das montägige Diskus-Finale steht. Der 31-jährige Oberösterreicher, der am Samstag in Budapest Platz 5 in der Qualifikation belegte, wird den schwarzen Diskus (Hyper Spin), sein Lieblingsarbeitsgerät, wählen. Dazu die mittelschnellen adidas-Schuhe. „Beide, Diskus wie Schuhe, geben mir Sicherheit. Es geht darum, ein gutes Gefühl zu haben“, sagt der Olympia-Dritte von Tokio. Risiko-Minimierung ist auch in Sachen Wurftechnik das Maß aller Dinge. „Ich werde nicht gleich alles in den ersten Wurf packen, sondern mit einem soliden Wurf beginnen, mich auf eine saubere Ausführung konzentrieren. Wenn ich mir für Montag etwas wünschen darf: Ich hoffe, es gelingt mir noch so ein erster Versuch wie in der Qualifikation. Da startest du gut in den Wettkampf, findest schnell deinen Rhythmus und gewinnst an Selbstvertrauen.“
Favoriten auf die Medaillen sind diesmal trotzdem andere: Weltmeister Kristjan Ceh (SLO, Dritter in der Qualifikation), Olympiasieger Daniel Stahl (SWE, Bester mit 66,25 m) und Europameister Mykolas Alekna (LTU, 66,04). „Aber die Distanz von Lukas zu Stahl ist nicht beunruhigend – die Top-5 lagen innerhalb von 64 Zentimetern. Das verspricht für Montag Hochspannung“, glaubt Coach Gregor Högler. Seine Vorgabe an den Schützling: „Wir bleiben beim Prinzip Steigerungslauf – d.h. Luki soll sich von Versuch zu Versuch langsam steigern. Ohne Experimente! Wenn er die Weite von Tokio übertrifft (67,07 m), wäre ich persönlich schon zufrieden. Vorrangiges Ziel ist, auf jeden Fall unter die Top-8 zu kommen und damit sechs Versuche zu haben.“
Diskuswerfen Männer, Qualifikation, Samstag, Endstand (Gruppen A und B, insgesamt 35 Werfer aus 25 Nationen, die Top-12 sind fürs Finale am Montag, ab 20:30, qualifiziert): 1. Daniel Stahl/SWE 66,25 m, 2. Mykolas Alekna/LTU 66,04, 3. Kristjan Ceh/SLO 65,95, 4. Traves Smikle/JAM 65,71, 5. Lukas Weißhaidinger/AUT 65,61, 6. Andrius Gudzius/LTU 65,50, 7. Fedrick Dacres/JAM 65,64, 8. Alex Rose/SAM 65,26, 9. Matthew Denny/AUS 64,29, 10. Brian Williams/USA 63,85/SB, 11. Henrik Janssen/GER 63,79, 12. Connor Bell/NZL 63,72. Ausgeschieden u.a. Lawrence Okoye (GBR/EM-Dritter 2022/63,66), Sam Mattis (USA/63,43), Daniel Jasinski (GER/Olympia-Dritter 2016/63,36), Simon Pettersson (SWE/Olympia-Zweiter/62,53).