Lizenz für weite Würfe
Paavo Nurmi Games in Turku (FIN): Diskus- und Speerwerfer im Mittelpunkt
Die Paavo Nurmi Games im finnischen Turku zählen zur Continental Tour des Internationalen Leichtathletikverbandes, der zweithöchsten Event-Serie (nach der Wanda Diamond-League). Das Starterfeld in den Wurfdisziplinen könnte freilich besser kaum sein - ist absolut erstklassig. Bei den Diskuswerfern sind nicht nur die Top-3 von Tokio am Start - Olympiasieger Daniel Stahl, Simon Pettersson (beide SWE) und ÖLV-Rekordhalter Lukas Weißhaidinger -, sondern auch Saison-Dominator Kristjan Ceh, der heuer bei insgesamt neun Starts noch ungeschlagen ist und bereits drei Diamond-League-Siege (Birmingham, Rabat, Rom), einen Diamond-League-Rekord 71,27 m, aufgestellt in Birmingham) und einen Meeting-Rekord (70,72 m in Rom) zu Buche stehen hat. Im direkten Duell mit Olympiasieger Stahl steht's heuer 4:0.
Für Lukas Weißhaidinger ist es der insgesamt 7. Start und der 5. innerhalb von nur 12 Tagen. Der 30-jährige Oberösterreicher verbesserte heuer bereits seinen Österreichischen Rekord auf 69,11 m und belegte in der Diamond-League in Rom hinter Ceh den zweiten Platz (68,30). Am Sonntag in Sollentuna wurde er abermals Zweiter, geschlagen nur von Olympiasieger Stahl. Der Wetterbericht verspricht Temperaturen um 20 Grad und leichten Wind. "Meine Form ist nach wie vor gut, aber natürlich merke ich schon ein bisschen die Müdigkeit aufgrund der Belastungen der letzten Tage", meint der Weltranglisten-Dritte. Im Vorjahr belegte er mit 66,77 m Platz 3 in Turku (hinter Stahl und Ex-Weltmeister Gudzius). Seine Kampfansage für Dienstag: "Ich weiß, dass ich jederzeit auch Ceh schlagen kann. Ob das schon in Turku gelingt, wird man sehen. Kristjan ist jedenfalls ausgeruhter als ich, er hatte zuletzt ein paar Tage Pause." Coach Gregor Högler: "Wenn der Wind nicht komplett aus der falschen Richtung kommt, dann sollten wir richtig weite Würfe sehen."
Wie die Diskuswerfer stehen in Finnland auch die Speerwerfer im Fokus, kommt es bei den Nurmi Games zum ersten Antreten vom indischen Olympiasieger Neeray Chopra seit seinem Überraschungserfolg in Tokio. Er trifft u.a. auf Weltmeister Anderson Peters (GRN/Grenada) und London-Olympiasieger Keshorn Walcott (TTO/Trinidad und Tobago).