London calling
Rendezvous im schönsten LA-Stadion der Welt
Österreichs Diskus-Rekordhalter Lukas Weißhaidinger fliegt am Wochenende zur Diamond League nach London. Das Olympiastadion gilt als das modernste und beste Leichtathletik-Stadion der Welt. Alleine die Bau- und Umrüstungskosten beliefen sich auf stolze 900 Millionen Euro. Der Oberösterreicher gibt sich vor seinem sonntägigen Start (ab 14.50 Uhr, MESZ) zurückhaltend: "London hat mir bis jetzt nicht viel Glück gebracht! Mein Ziel ist, möglichst solide zu werfen. Es geht um eine gewisse Konstanz: 3, 4 gültige Würfe sollten in jedem Fall dabei sein." Nachsatz: "Eine weitere Saisonbestleistung darf man sich jetzt, mitten in der WM-Vorbereitung, nicht erwarten."
Keine Frage: Lukas Weißhaidinger hat allen Grund mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden zu sein: Der EM-Dritte von Berlin rangiert in der IAAF-Jahresbestenliste mit 68,14 m ebenso auf Rang 3 wie in der aktuellen Weltrangliste. In der Diamond-League-Zwischenwertung nimmt der 27-Jährige mit 19 Zählern den zweiten Rang (hinter Vize-Weltmeister Daniel Stahl/SWE/24) ein, ist neben Stahl und Fedrick Dacres (JAM/14) auch schon fix für das Diamond-League-Finale am 6. September in Brüssel (BEL) qualifiziert. Nicht weniger als 5 seiner 10 weitesten Würfe hat der ÖLV-Vorzeige-Athlet in diesem Jahr geworfen, allen voran die 68,14 m beim letzten Diamond-League-Meeting in Rabat (MAR). "Mein Selbstvertrauen ist gut, die Saison hat bisher alle meine Erwartungen übertroffen", lächelt Lukas. Coach Gregor Högler nickt bestätigend: "Wir haben den Trainingsaufbau bis jetzt ideal hingekriegt."
Die bisherigen Auftritte Weißhaidingers im modernsten LA-Stadion der Welt waren (noch) nicht rekordverdächtig. In der Diamond League 2017 gab's mit 61,10 m Rang acht, bei der WM ein paar Wochen später musste er sich mit Platz 9 (63,76 m) zufrieden geben, fehlten aufs Achter-Finale (und drei weitere Wurfversuche) ganze 28 Zentimeter. "Luki war im September 2017 von einem Magen-Darm-Virus geschwächt, hatte die Nacht nicht geschlafen und gut 4 Kilogramm verloren", erinnert sich der ÖLV-Sportdirektor.
Am Sonntag soll's in London punkto Platzierung eine klare Steigerung geben. "Ein 65-m-Wurf und ein Top-5-Platz sind in jedem Fall realistisch. Wir haben zuletzt extrem hohe Umfänge absolviert, trotz einer gewissen Müdigkeit hat sich Luki im Training technisch einwandfrei präsentiert. Wir sind vorsichtig optimistisch", meint Högler.
Was das Starterfeld für Sonntag betrifft, warten mit Weltmeister Andrius Gudzius (LTU), Vize-Champ Daniel Stahl (SWE), Diamond-League-Titelverteidiger Fedrick Dacres (JAM), Olympiasieger Christoph Harting (GER) und Ex-Weltmeister Piotr Malachowski (POL) die Top-Stars der Szene. Aufgefüllt wird das neunköpfige Starterfeld mit Lokalmatador Gregory Thompson (GBR/Saisonbestleistung: 65,56 m), dem Norweger Ola Stunes Isene (67,78) und dem Australier Matthew Denny (65,28).