Luki im Glück: EM-Silber
Rang 2 hinter Kristjan Ceh mit 67,70 m
Lukas Weißhaidinger ist zurück auf der Erfolgsspur. Der Diskus-Ausnahmeathlet holte am ersten Wettkampftag der Leichtathletik-EM in Rom (7. - 12.06.) hinter Ex-Weltmeister Kristjan Ceh (SLO/68,08) mit 67,70 m den zweiten Rang und damit EM-Silber. Auf den Plätzen 3 und 4 landeten Weltrekordler Mykolas Alekna (LTU/67,48) und Olympiasieger Daniel Stahl (SWE/66,84).
Bei der Vorstellung der Diskus-Finalisten lächelte Lukas Weißhaidinger noch verhalten. Sein Blick wirkte konzentriert, der Angriffsmodus begann anzulaufen. Der Olympiadritte von Tokio startete mit 65,60 m ins EM-Finale und katapultierte sich zunächst auf Rang zwei hinter dem slowenischen Ex-Weltmeister Kristjan Ceh (66,59). Da wurde das Lächeln schon stärker und die Aufwärtstendenz hielt an. Der 32-Jährige verbesserte sich im dritten Versuch auf starke 66,78 m. Zur Halbzeit hatte er sein Minimalziel erreicht, die Platzierung und Weite von München zu toppen (63,02/9.). Die Führung nach drei Versuchen hatte immer noch Ceh inne (mit mittlerweile 68,08 m) vor Seriensieger & Weltrekordler Mykolas Alekna (67,48) und Olympiasieger Daniel Stahl (66,84). Der ÖLV-Rekordhalter lag mit sechs Zentimeter Rückstand auf den Schweden auf dem undankbaren vierten Platz.
Im fünften Versuch kam dann das erhoffte Ausrufezeichen: Lukas Weißhaidinger musste kurz kämpfen, um nicht zu übertreten. Dann stieß er einen Glücksschrei aus: Ja, mit einem Schlag war er wieder zurück im Medaillenkampf und wie: Mit einer Weite von 67,70 m katapultierte sich der Oberösterreicher auf Rang zwei. Und dabei sollte es bleiben...
Lukas Weißhaidinger hatte Weltrekordler Alekna und Olympiasieger Stahl geschlagen, nur Kristjan Ceh war an diesem Freitagabend in Rom noch stärker. Es ist - nach drei Bronzemedaillen (EM 2018, WM 2019 und Olympia 2021) - die insgesamt vierte Medaille bei einem Großereignis udn die erste in Silber. Der ÖLV schreibt mit seiner 12. EM-Medaille in der Nationenwertung an. "Ich wollte angreifen und wurde belohnt. Das ist einfach nur schön", strahlte Weißhaidinger. Die letzten zwei nicht ganz so erfolgreichen Jahre waren damit mit einem Schlag weggewischt. Die Umstellung auf eine neue Wurftechnik machte sich erstmals bezahlt.
Detail am Rande: Beim Diamond-League-Meeting 2022 in Rom hatte Weißhaidinger ebenfalls Rang zwei (hinter Ceh) belegt.