"Nicht mein Tag!"
Erste Analysen, Erklärungen einer Enttäuschung
Lukas Weißhaidinger machte aus seiner Enttäuschung über die verpasste WM-Medaille kein Hehl: "Natürlich habe ich mir viel mehr erwartet als Platz 10. An meiner Form ist es sicher nicht gelegen und auch nicht an den Nerven. Das war meine vierte WM-Teilnahme. Ich habe drei Medaillen zu Hause hängen. Es gab also keinen Grund, besonders nervös zu sein. Beim Einwerfen flog der Diskus noch über 67 m weit. Dann aber, als der Wettkampf begann, habe ich den Rhythmus verloren. Das linke Bein war noch in der Luft, als es längst schon am Boden sein hätte sein sollen. Es hat sich nicht richtig angefühlt. Ich habe riskiert und verloren", meinte der Olympiadritte.
"Wir haben uns für die Risiko-Variante entschieden. Luki hat letztlich overpaced. Am heutigen Tag oder besser in der Stunde, als das Finale begann, hat nichts mehr zusammengepasst. Da geht's um Feinheiten und die haben heute nicht ineinander gegriffen. Die Grenze zwischen Super-Wurf und Niete ist leider sehr schmal", urteilte Coach Gregor Högler.
In nuir einem Monat gibt's bei der EM in München (Qualifikation: 17. August, Finale: 19. August) Gelegenheit zur Revanche. "Aber dieser Gedanke versöhnt mich im Moment überhaupt nicht. Ich wollte bei der WM glänzen - das war für mich das sportliche Highlight dieser Saison. Diese Chance habe ich verpasst, obwohl die Form eigentlich da war. Das tut doppelt weh", betont der 30-jährige Oberösterreicher. "Der Sport kann manchmal erbarmungslos sein. Speziell, wenn man es nicht erwartet."