Odyssee
Mehr als zwölfstündige Anreise nach Marokko
Es begann Freitagabend, als ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler die Absage der Air-France für die Flüge von Diskus-Rekordhalter Lukas Weißhaidinger zum Dieamond-League-Meeting nach Rabat bekam. Högler buchte Ersatzflüge via Paris, doch die Pannenserie ging weiter. Der Mittagsflug nach Paris hatte knapp zwei Stunden Verspätung. Auch ein Zwischenspurt zum Gate des Anschlussfluges nach Rabat half nichts. Das Bodenpersonal hatte kein Mitleid. "Zu spät, das Bording ist beendet, das Gate geschlossen", lautete der lapidare Kommentar. Nächster Flug: Fehlanzeige.
So musste der 30-jährige Oberösterreicher einmal mehr umbuchen, um mit dem Nachtflug nach Marrakesch zu kommen. Von dort ging's dann um 1 Uhr früh (Ortszeit) mit einem Minibus in die 300 km entfernte Hauptstadt. "Wer glaubt, damit war die Sache zu Ende, der irrt", erzählt der Olympiadritte. "Der Fahrer hat sich vertan, also sind wir letztlich in einem falschen Hotel gelandet." Die (einzig) gute Nachricht. Ein Zimmer war frei. Um 3 Uhr nachts hatte die Odyssee ein Ende, lag der Olympia-Dritte endlich im Bett.
Stellt sich die Frage, wie's für Lukas Weißhaidinger heute beim Diamond-League-Meeting läuft (ab 20:25 Uhr, MEZ). Im zehnköpfigen Starterfeld finden sich die Top-Sechs der Sommerspiele von Tokio. "Ich hoffe, ich kann trotzdem noch möglichst viele Diamond-League-Punkte sammeln, um mich fürs Finale in Zürich zu qualifizieren. Die besten 6 Athleten der vier Qualifikationsmeetings dürfen zum Letzigrund-Showdown Anfang September.