Ohne Nachtschicht geht's nicht
Teneriffa, Trainingslager Nummer vier
ÖLV-Diskus-Rekordhalter Lukas Weißhaidinger und Coach Gregor Högler haben ihre (Trainings-) Zelte noch bis Donnerstag in Teneriffa aufgeschlagen. In Los Realejos steht zum bereits vierten Mal im Laufe der Vorbereitung auf die Freiluftsaison verstärktes Wurftraining auf dem Programm, gut 300 Würfe in 7 Tagen.
„Ich hab‘ schon Blutblasen an den Händen - vom vielen Werfen“, erzählt der 27-jährige Oberösterreicher. „Mein Wurf-Gefühl wird von Tag zu Tag besser, die Weiten auch!“ Coach Gregor Högler zeichnet jeden Trainingswurf mit drei Spezial-Kameras auf, die umfangreiche biomechanische Daten liefern. „Bis zu 10 Meter legt der Diskus in Lukis Hand vor dem Abwurf zurück. Entscheidend sind die letzten zwei Meter. Beim Abwurf wird der Diskus in Sekundenbruchteilen auf 85 km/h beschleunigt. Anhand der Daten kommen wir dem idealen Wurf immer näher“, erklärt der ÖLV-Sportdirektor.
Kein Vorteil ohne Nachteil: Für die biomechanische Auswertung ist eine Reihe von Nachtschichten notwendig. „Es braucht rund 7.000 Klicks am Computer bis ein Wurf-Bild entsteht“, sagt Gregor Högler. Macht rund sieben Stunden, d.h. vor 2 Uhr früh ist für den Coach selten Nachtruhe. „Aber dafür wissen wir am nächsten Tag ganz genau, ob wir richtig liegen oder nicht!“
Erfreuliche Begleiterscheinung der Wurf-Analysen: „Im Gegensatz zum Vorjahr ist Luki verletzungsfrei. Der Knöchel hält, wir gehen ans Limit, aber halten die Belastung trotzdem in Grenzen“, freut sich der Coach. „Einem guten Diamond-League-Start in Doha Anfang Mai sollte nichts mehr im Wege stehen!“