„Olympia-Rang 5 ist keine Niederlage!“
Lukas Weißhaidinger zieht seine persönliche Bilanz
Die olympische Serie von Lukas Weißhaidinger kann sich wahrlich sehen lassen: Rang sechs 2016 in Rio, Olympia-Bronze in Tokio 2021 und jetzt in Paris Platz fünf. „Ganz nüchtern betrachtet, kann ich mit meiner Weite nicht unzufrieden sein. Ich kann erhobenen Hauptes heute aus dem Stadion gehen“, bilanzierte der 32-jährige Oberösterreicher seinen dritten Olympia-Final-Auftritt. „Die Leichtathletik ist einfach ein hartes Geschäft. Es sind jetzt nicht einfach 20 Hanseln da, die einen lustigen Wettkampf machen, sondern mehr als 200 Nationen, jeder auf der Welt kann Leichtathletik machen. Es ist eine der härtesten Sportarten, die es gibt. Aber seit 2016 stehe ich jedes Mal in einem Finale. Das muss mir erst einer nachmachen.“
Der ÖLV-Diskus-Rekordhalter schwankte zwischen Zufriedenheit und Enttäuschung: „Ich kann mir nicht recht viel vorwerfen. Das Einzige, was ich mir vorwerfen kann, ist, dass ich das Momentum nach dem zweiten Versuch heute nicht genutzt habe. Ich habe es probiert, aber es war nicht einfach, sich heute zu verbessern. Das muss man anerkennen. Dass man 69,31 m braucht, um Bronze zu holen, sagt alles. Die Dichte ist extrem groß. Wir haben mit einem Überraschungsmann gerechnet, aber dass der gleich Gold holt, das ist einfach nur unglaublich.“
Angesprochen auf den verpassten Medaillenplatz, meinte Weißhaidinger: „Der fünfte Platz in einem Olympia-Finale, das ist jetzt keine klassische Niederlage für mich. Natürlich war ich Mitfavorit und wurde der Rolle, glaube ich, auch einigermaßen gerecht. Ich habe mich strecken müssen für die Medaille und habe es eben heute nicht ganz geschafft. Aber das ist das Pendel — mal schlägt es auf meine Seite, mal auf die der anderen. Das ist das Schöne am Sport. Im Stade de France hat es nicht so funktioniert, aber ich bin gesund, mir tut nichts weh und deswegen werde ich nächstes Jahr zurückschlagen. Und das macht dann irgendwie Spaß.“