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29. September 2020

WM-Bronze: Es passierte am 30. September 2019

Man schrieb den 30. September 2019: Lukas Weißhaidinger hatte sich gerade noch als Zwölfter (mit einem Ersatzdiskus) für das WM-Finale in Doha qualifiziert. "Ein Jahr ist das schon her?", schaut der 28-jährige Oberösterreicher fragend. Dann beginnt er zu lächeln: "Ich hab' die Bilder im Kopf, als ob es gestern passiert wäre."

Was fällt Dir spontan ein, wenn Du an die WM in Doha im Vorjahr zurückdenkst?

Lukas Weißhaidinger: "Nicht die Ehrenrunde, auch nicht die Siegerehrung, ich muss an den Wettkampf selbst denken, sobald das Wort Doha fällt. Es war das mit Abstand spannendste und nervenaufreibendste Finale meiner Karriere. Bis zum Schluss schien auch Gold im Bereich des Möglichen. Anfangs lag ich sogar in Führung, habe insgesamt 3 Mal über 66 Meter geworfen. Im Gegensatz zur Qualifikation konnte ich im Finale meine Höchstform abrufen. Am besten gelang der 3. Wurf - mit der Bestweite von 66,82 Meter fehlten mir gerade mal 12 Zentimeter auf Silber und 77 Zentimeter auf Gold."

Wie stolz macht Dich die Medaille - wenn Du jetzt mit einjährigem Abstand diesen Erfolg bewertest?

Weißhaidinger: "Ich habe schon seit jungen Jahren von EM- und WM-Medaillen geträumt. In Doha wurde mein Traum wahr.  Man muss nur ein bisschen in der Zeit zurückgehen: Es war überhaupt erst die dritte WM-Medaille für den ÖLV, die erste für einen männlichen Athleten überhaupt. Das macht mich richtig stolz - das galt letztes Jahr und das gilt auch heute noch. MIt dieser WM-Medaille weiß ich, dass ich auch auf höchstem Niveau mit allen mithalten kann. Das ist ein verdammt gutes Gefühl - und hilft natürlich auch für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio. Ich kann schon jetzt versprechen: Ich werde das Finale genießen können, trotz der nervlichen Anspannung. Das war auch in Doha so. Ich war den ganzen Tag gut drauf, hab' mich richtig auf den Wettkampf gefreut. Es war ein perfekter Abend für mich. Kurios, aber wahr: Ich war vor der Qualifikation sicher viel unentspannter und nervöser als zwei Tage später im Finale. In der Qualifikation kannst du als Top-Athlet eigentlich nur verlieren, nicht wirklich gewinnen. Diese Situation hast Du nur bei einer EM, WM und bei Olympischen Spielen."

Wo bewahrst Du die Medaille auf bzw. wie oft siehst Du sie bewusst an?

Weißhaidinger: "Sie hängt neben der Junioren-EM-Goldmedaille (Tallinn 2011) und EM-Bronze von Berlin 2018 im Wohnzimmer in Taufkirchen. Ich sehe sie immer, wenn ich zu Hause in Oberösterreich bin. Ich habe einen schöne, eigens angefertigten Holz-Metallrahmen für die Medaillen bekommen - unser Wohnzimmer ist mit den Medaillen definitiv schöner geworden, würde ich sagen!"