"Schwer zu verkraften!"
EM München: Rang neun mit 63,02 m
Lukas Weißhaidinger muss nach Rang 10 bei der WM in Eugene auch bei der EM in München mit 63,02 m und Platz neun eine weitere schwere Enttäuschung hinnehmen.
Beim Aufwärmen war noch alles nach Wunsch gelaufen. Coach Gregor Högler: "Das waren zwei Versuche eindeutig über 68 m. Da war die Welt noch in Ordnung." Als das Finale begann, ging dann einmal mehr fast alles schief. Nach zwei ungültigen Versuchen stand der Weltranglisten-Fünfte im dritten Versuch mit dem Rücken zur Wand. Wieder - wie schon in Eugene - drohte das vorzeitige Out. Und wieder gab es kein Happy-End.
Der dritte Versuch war zwar gültig, aber die Weite von 63,02 m reichte nur zum neunten Rang. Weißhaidinger hätte eine Weite von 63,33 m benötigt, um weitere drei Versuche werfen zu können. "Ich habe keine Erklärung, warum es heuer im Finale nicht klappen will. WM-Zehnter und EM-Neunter - das ist natürlich klar unter unseren Erwartungen. Damit können wir nicht zufrieden sein", betonte Högler. Lukas Weißhaidinger rang derweil nach Worten: "Dieses Finale und Platz neun ist für mich nur schwer zu verkraften. Die WM konnte ich noch irgendwie wegstecken, aber bei der EM ist das jetzt extrem schwer. Irgendwie habe ich heuer kein Glück. Ich hatte mich eigentlich gut gefühlt. Wenn mein erster Versuch sitzt, hätte der Wettkampf eine andere Dynamik bekommen. Darauf hätte ich aufbauen können. Aber ich habe übertreten." Nachsatz: „Jetzt kann ich erst einmal lange Zeit keinen Diskus sehen. Ich werde noch beim Diamond-League-Finale in Zürich starten. Dann ist Schluss. Ich freue mich schon auf Silvester und ein neues Jahr mit neuen Chancen.“
Ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk machte sich Mykolas Alekna (LTU): Der Sohn von Zweifach-Olympiasieger Virgilijus Alekna, der in acht Tagen seinen 20. Geburtstag feiert, stellte mit 69,78 m einen neuen EM-Meisterschaftsrekord und holte damit seinen ersten Titel in der allgemeinen Klasse. Für Weltmeister und Diamond-League-Seriensieger Kristjan Ceh (SLO/69,28) blieb Silber, Ex-NFL-Football-Profi Lawrence Okoye (GBR/67,14/Saisonbestleistung) gewann überraschend Bronze. Wie schon in Eugene gingen neben Lukas Weißhaidinger auch die anderen beiden Tokio-Medaillengewinner leer aus. Olympia-Silbermedaillengewinner Simon Pettersson (SWE) schrammte als Vierter mit 67,12 m um ganze zwei Zentimeter an Bronze vorbei, für Olympiasieger Daniel Stahl (SWE/66,39) reichte es nur zu Rang fünf.
Leichtathletik-EM München 2022, Diskuswerfen der Männer, Finale, Endstand: 1. Mykolsas Alekna (LTU) 69,78 (EM-Meisterschaftsrekord), 2. Kristjan Ceh (SLO) 69,28, 3. Lawrence Okoye (GBR) 67,14 (Saisonbestleistung), 4. Simon Pettersson (SWE) 67,12, 5. Daniel Stahl (SWE) 66,39, 6. Andrius Gudzius (LTU) 65,40, 7. Alin Alexandru Firfirica (ROU) 64,35, 8. Apostolos Parellis (CYP) 63,32, 9. Lukas Weißhaidinger (AUT) 63,02, 10. Henrik Janssen (GER) 61,11, 11. Gudni Valur Gudnason (ISL) 61,00, 12. Oskar Stachnik (POL) 60,96.