"Schwarzer Mittwoch"
Leichtathletik-Szene im Schockzustand
Österreichs (und ganz besonders Oberösterreichs) Leichtathletik-Szene ist seit gestern in Aufregung und natürlich gab's auch im BSFZ Südstadt, beim Wurftraining von Lukas Weißhaidinger unter Aufsicht von ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler, nur ein Thema. Der Umbau der Gugl zu einem Fußballstadion. Damit steht das Olympiazentrum auf der Gugl, stehen Top-Athleten wie Siebenkämpferin Verena Preiner, mit einem Schlag ohne Laufbahn, ohne Freiluft-Trainingsstätte da. Gleichwertiger Ersatz ist - durch die LA-Brille betrachtet - nicht in Sicht. "67 Jahre lang war die Gugl die Heimstätte der oberösterreichischen Leichtathletik-Szene, die Gugl Games zwischen 1988 und 2008 waren legendär. Ich hatte noch das Glück, selber 3 Mal am Start sein zu dürfen", erzählt ÖLV-Diskus-Rekordhalter Lukas Weißhaidinger.
"In bin ein waschechter Oberösterreicher, in Schärding aufgewachsen. Mir wurde in die Wiege gelegt, dass Tradition und Geschichte wichtige Fundamente sind, die wir achten sollten. Die Gugl-Entscheidung wurde von OÖ-Sportland-Seite als Erntedankfest beschrieben. Ich empfinde es als ein Zerstören der Wirkungsstätte vieler Sportlerinnen und Sportler,", führt der 27-Jährige weiter aus. Nachsatz: "Ich hätte mir gewünscht, dass ich der letzte Sportler in Oberösterreich bin, der einen Kredit aufnehmen musste, um zu den Olympischen Spielen fahren zu können. Wie es aussieht, wird dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen."
Gregor Högler formuliert es so: "Dieses Bauvorhaben gleicht einem Todesstoß für die OÖ-Wettkampf-Leichtathletik. Neben der Tatsache, dass man Top-Athletin Verena Preiner die Trainingsstätte zerstört, den besten und zahlenmässig größten Verein, namentlich die Zehnkampfunion, entwurzelt, wird auch noch eine sportwissenschaftlich essentielle Rundbahn aus dem Umfeld eines neuen Olympiazentrums entfernt. Dass wir ein um 33 Millionen saniertes Top-Stadion dem Erdboden gleich machen, würde ich schwarzen Mittwoch nennen!"