Das Coronavirus zwingt auch Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger und Coach Gregor Högler zum Improvisieren. Internationale Meetings sind frühestens im August möglich. Bis dahin macht der 28-jährige ÖLV-Diskus-Rekordhalter aus der Not eine Tugend: Statt zu warten, geht er zwischenzeitlich auf Rekordjagd. Ziel: ein neuer österreichischer Rekord und im Idealfall das erstmalige Übertreffen der 70-m-Marke. Zwei Wettkämpfe, jeweils bei noch nicht idealen Bedingungen, drei Würfe über 68 Meter, der weiteste davon nur mehr 35 Zentimeter vom österreichischen Rekord (68,98 m - aufgestellt im Juni 2018 in Rehlingen/D) entfernt. Wie zufrieden seid ihr mit dem Saisonstart? Lukas Weißhaidinger: „Ich habe mich – ehrlich gesagt - beim ersten Meeting ganz kurz über den einen ungültigen Versuch geärgert, der mit 69,95 Metern gemessen wurde. Das wäre gleich beim ersten Antreten ein richtiges Ausrufezeichen gewesen. Andererseits: Drei Würfe über 68 Meter bei nass-kalten Bedingungen, noch dazu ohne allzu große Windunterstützung. Das beweist, dass meine Form schon wirklich gut ist. Oder mit anderen Worten: Der Fahrplan für die Spiele in Tokio hätte gestimmt.“ Gregor Högler: „Die 68,56 m am Pfingstsonntag passierten bei Windstille – ich würde sagen: Das war technisch der beste Wurf in Lukis Karriere. Mit ein bisschen Windglück hätten wir da schon die 70-m-Marke geschafft. Ich bin mir sicher, dass Luki heuer noch einen neuen österreichischen Rekord wirft Für einen 70-m-Wurf braucht es vier Komponenten: 1) die Formkurve muss stimmen, 2) Temperaturen über 25 Grad, 3) ein trockener, griffiger Wurfring und 4) Wind aus Nord-West oder Süd-Ost, am besten um die 25 km/h. Das kann man nicht zu 100 Prozent planen. Aber die Zeit spricht für uns. Lukis Hochform wird noch ein paar Wochen halten.“ Wann steht das nächste Test-Meeting in Schwechat auf dem Programm? Högler: „Bis jetzt hatten wir Temperaturen um 10 bzw. 15 Grad. Das ist für weite Würfe eigentlich zu kalt. Ideal wären Temperaturen um die 25 Grad und Nordwestwind. Derzeit spielt der Glücksfaktor noch eine zu große Rolle, weil das Wetter ständig wechselt. Fast wie im April. Ich hoffe, in den nächsten 10 Tagen erwischen wir einen perfekten Nachmittag.“ Wann gibt’s den ersten größeren Wettkampf? Weißhaidinger: „Wir planen am 27. Juni ein Meeting in St. Pölten. Da werden neben Diskus auch andere Disziplinen am Programm stehen. Am 3. Juli werfe ich in Eisenstadt. Viel mehr wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, dass die internationalen Wettkämpfe wirklich im August starten.“
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