Starker Auftritt

Er kam, sah und überraschte sich selbst: ÖLV-Aushängeschild Lukas Weißhaidinger feierte beim Horst-Mandl-Memorial in Graz einen überlegenen Erfolg, gewann das Diskuswerfen mit mehr als beachtlichen 66,90 m und pulverisierte den (eigenen) Stadionrekord um mehr als 2 Meter. Dabei waren die Witterungsbedingungen alles andere als günstig.

Die Reisestrapazen der letzten Tage steckten noch in den Knochen. "Ich bin müde", meinte ÖLV-Rekordhalter Lukas Weißhaidinger vor Start des Wettkampfs. Coach Gregor Högler gab sich bewussst zurückhaltend: "Wenn du über 65 m wirfst, sind wir unter diesen Umständen zufrieden. Der (Rücken-) wind ist ungünstig, die Temperaturen sind für große Weiten einfach zu kalt." Also ließ der 31-jährige Oberösterreicher sogar die Trainingshose an, um sich nicht zu verkühlen. "Das hab' ich bei einem Meeting schon sehr lange nicht mehr gemacht!"

Der Auftritt des Olympiadritten übertraf dann alle Erwartungen: Weißhaidinger zeigte nicht weniger als vier gültige Versuche, drei davon segelten jenseits der 66-m-Marke. Die Bestweite von 66,90 m gelang im fünften Versuch. Damit gewann der Lokalmatador mit mehr als drei Meter Vorsprung vor dem deutschen Rio-Olympiasieger Christoph Harting (GER/63,22) und dessen Landsmann Steven Richter (61,18). "Technisch waren die Würfe richtig gut, ich darf mehr als zufrieden sein und freue mich schon auf die Europaspiele in Krakau nächste Woche. Ich bin jetzt richtig gut im Wettkampfrhythmus - trotz aller Strapazen."

Für Aufsehen sorgte in Graz auch Eugene Amo-Dadzie (GBR), der die 100 m in großartigen 9,93 Sekunden gewann. Leo Köhldorfer stellte über 400 m Hürden mit 50,52 Sekunden einen OÖ-Unter-23-Rekord auf, Victoria Hudson feierte im Speerwurf den erwarteten Favoritensieg (57,87 m).