"Ufo" im Anflug

02. September 2025

WM-Vorbereitung: Nacht-Training, um sich an Tokio-Zeit zu gewöhnen

Diskus-Vize-Europameister Lukas Weißhaidinger ist in der Dunkelheit kaum zu erkennen. Die Uhr zeigt 1:50 Uhr, Trainer Gregor Högler gibt das Zeichen zum "Go" und sein Schützling beginnt zu werfen. Die 2-kg-Disken sind - aus Sicherheitsgründen - mit einem Leuchtstreifen versehen, damit sie in der Dunkelheit von den Betreuern gesehen werden können. Der Weltranglisten-Sechste lächelt: "Wenn wer ein Ufo sieht, im Raum Mödling, dann ist das mit größter Wahrscheinlichkeit mein Diskus." Nachsatz: "Ich habe eine Zeit gebraucht, um mich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Man verliert beim Andrehen schnell mal die Orientierung. Es hat jedenfalls Spaß gemacht."

Das "bronzene" Erfolgsrezept der Olympischen Spiele 2021 in Tokio soll auch für die WM in der japanischen Hauptstadt (13. - 21. September) helfen. Ab sofort, exakt 18 Tage vor der Diskus-Qualifikation im Olympiastadion, beginnt sich der 33-jährige Oberösterreicher im Rahmen der Wettkampfvorbereitung auf die Lokalzeit in der 14-Millionen-Metropole (+ 7 Stunden) umzustellen.

Coach Gregor Högler ist mit der ersten Trainingseinheit durchaus zufrieden. "Man merkt, dass Lukas als Jung-Papa das Aufstehen um diese Uhrzeit durchaus gewohnt ist. Die Leistung war ansprechend, besser als vor drei Jahren." 

Der Olympia-Dritte von Tokio wird erst am 16. September, drei Tage vor der Qualifikation, nach Japan fliegen. "Es ist meine bereits sechste WM, ich weiß, was ich brauche. Und bei Olympia hat dieses Rezept ja auch funktioniert."