Und täglich grüßt das Murmeltier...
Erste Zwischenbilanz nach 8 Meetings - WM-Vorbereitung startet Montag
Die Heimreise von Turku begann für ÖLV-Diskus-Rekordhalter Lukas Weißhaidinger und Coach Gregor Högler - wie zuletzt fast immer - mit einer Flug-Verspätung und einem abgesagten Bus-Shuttle. "Das Warten wird zur lästigen Gewohnheit. Wir sind froh, wenn wir endlich zu Hause sind", meint der 30-jährige Oberösterreicher. "Ich freue mich auf zwei trainingsfreie Tage." Zuvor zieht er gemeinsam mit seinem Trainer noch eine erste Saison-Zwischenbilanz.
Die ersten 8 Saison-Meetings sind Geschichte. Wie zufrieden seid ihr mit dem Auftakt?
Lukas Weißhaidinger: "3 Siege, ein neuer ÖLV-Rekord, zuletzt Platz zwei in der Diamond-League und in Turku, mit Weiten jenseits der 68 bzw. 67 m. Das kann sich sehen lassen. Erst recht, wenn man genauer hinsieht. Wir hatten manchmal richtig schlechte Verhältnisse. Der neue Rekord in Eisenstadt passierte bei Windstille, im Jahr davor hatte ich Top-Wind. D.h. ich werfe im Schnitt um zwei Meter weiter als im Vorjahr und habe meistens richtig gute Wurfserien. Das einzige, was mir heuer noch nicht gelungen ist, ist ein lucky punch, ein positiver Ausreißer...."
Gregor Högler: "Da muss ich dich korrigieren. Der 70-m-Wurf beim Test-Meeting in Schwechat, der um einen halben Meter außerhalb des gültigen Sektors gelandet ist, war sicher so ein lucky punch. Aber er hat nicht gezählt."
Weißhaidinger: "... Fakt ist: Sowohl Kristjan Ceh (9-facher Saisonsieger, darunter 3 Diamond-League-Erfolge) als auch Daniel Stahl (Olympiasieger, Weltranglisten-Erster, Weltmeister) hatten heuer schon ein paar Top-Würfe, wo alles stimmt, der Abwurf genau passt. Ich warte noch auf den Lucky Punch."
Tatsache ist auch, dass es seit 2016 eigentlich ständig bergauf geht. Hast Du selbst damit gerechnet?
Weißhaidinger: "Dass ich mich auch nach Tokio noch so steigern kann, macht mich stolz. Andererseits, auch die anderen sind stärker geworden. Zumindest Ceh und Gudzius. Stahl ist auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Richtig zählen tut es freilich erst bei der WM und bei der EM."
Gregor, wie siehst Du es als Coach, bist Du restlos zufrieden?
Högler: "Luki ist seit 2016 eigentlich nie wirklich schwer verletzt gewesen. Wir entwickeln uns ständig weiter. Unglaublich, wie technisch gut und konstant er in diesem Jahr wirft. Das ist der beste Lukas Weißhaidinger, den es je gab. Soviel steht schon fest. Egal, was in Eugene und München passiert."
Wie läuft jetzt der Countdown für die WM in Eugene im Detail ab?
Weißhaidinger: "Wir legen noch zwei, drei intensive Trainingswochen ein. Und zuerst schaue ich, dass die Rückenschmerzen vom Fliegen vergehen. Ich brauch' ein bisschen Schlaf. Die Reisestrapazen sind nicht zu leugnen. Aber ich freue mich jetzt auf die heiße Phase - auf die zwei Top-Events mit WM im Juli und EM (in München) im August."
Högler: "Die WM und EM kannst du mit den anderen Saison-Events nicht vergleichen. Da wirfst du nicht solide, sondern gehst zu 100 Prozent ans Limit bzw. darüber hinaus. Nur so hast du eine Chance auf eine Medaille. 68 m wird man in jedem Fall werfen müssen."