Zeit zum Nachdenken

18. August 2024

Zwischenbilanz der Olympiasaison 2024 & Ausblick auf die nächsten Höhepunkte

Den heimatlichen Kurzurlaub in Taufkirchen nutzte Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger nicht zur zum Fischen - "Mein Ausflug war mäßig erfolgreich, ich habe nur einen mittelgroßen Barsch gefangen" -, sondern auch für eine ausführliche Saisonzwischenbilanz.

Wie sehr stecken die Olympischen Spiele bzw. die Vorbereitung auf Paris noch in deinen Knochen?

Lukas Weißhaidinger: "Der Kurzurlaub zu Hause hat gut getan. Ich war relativ faul, habe nicht viel unternommen. Ich war das erste Mal in diesem Jahr Fischen, habe gerade mal einen Barsch gefangen. Das war eigentlich kein gutes Omen für das Heim-Meeting in Andorf. Umso mehr freut es mich, dass ich über 67 m werfen und einen neuen Meetingrekord aufstellen konnte. Das zeigt, dass ich mir auch für das Diamond-League-Meeting in Rom Ende August und für das Diamond-League-Finale in Brüssel weiter gut aufgestellt bin. Die Mdigkeit ist eher geistiger Natur, du hast eine gewisse Leere im Kopf. Du hast mehr als drei Jahre auf Paris hingearbeitet. Da fehlt gerade ein bisschen die Spannung. Umso höher sind die 67,13 m von Andorf einzuschätzen. Die geistige Mdigkeit wirst du nicht innerhalb weniger Tage los. Das wird länger dauern. Aber ich bin sicher, dass ich mich bei den letzten Saisonmeetings noch gut verkaufen kann. Ich will mit allen Mitteln das Ticket ür Brüssel ergattern. Im Moment liege ich auf dem sechsten Platz, den gilt es in Rom abzusichern, am 30. August in Rom."

Wie wichtig war dir dieser Sieg beim Heim- und Lieblingsmeeting in Andorf?

Weißhaidinger: "Wer mich kennt, der weiß, ich bin ein Familienmensch, will meiner Familie und meinen Freunden natürlich eine möglichst gute Show bieten - in meinem Wohnzimmer sozusagen. Dieser Rekord bedeutet mir persönlich viel und er beweist auch, dass ich fürs Saisonfinale gerüstet bin."

Wie zufrieden bist du bislang mit der Olympia-Saison 2024 - mit ein bisschen Abstand nach dem olympischen Diskus-Finale in Paris?

Weißhaidinger: "Ich wurde in Rom-Vize-Europameister und bin definitiv in der Form meines Lebens, der stärkste Lukas Weißhaidinger, den es je gab. Noch dazu bin ich gesund, kann mit der Planung für Los Angeles 2028 planen. Der fünfte Platz von Paris ist ein Top-Resultat, auch wenn ich mir insgeheim mehr erwartet habe. Ich kann stolz auf meine Leistung sein, der ideale Wurf ist mir leider versagt geblieben und ich muss damit leben, dass die Dichte im Diskuswerfen der Männer so hoch wie noch nie ist. Du musst sieben oder acht Leute auf der Rechnung haben. Ich bin in Schlagweite, werde in den nächsten Wochen in Rom und Brüssel um den Sieg mitkämpfen. Und ich bin überzeugt, dass ich nöchstes Jahr bei der WM auch für Gold gut binn. Ich glaube fester denn je daran, dass ich auch für einen großen Titel gut bin."